WELCHEN EINFLUSS HAT DIE ERNÄHRUNG MIT STEIGENDEM ALTER AUF DIE GESUNDHEIT, UNSER GEWICHT UND UNSER AUSSEHEN?
Eine Anpassung unserer Ernährungsgewohnheiten kann das Wohlbefinden im Alter steigern
Eine Anpassung unserer Ernährungsgewohnheiten kann das Wohlbefinden im Alter steigern
Im Laufe des Lebens verlagern sich immer wieder unsere Interessen und Schwerpunkte. Beginnend mit Schule und Ausbildung, weiter über das Berufsleben, hin zur eigenen Familie, um dann im Alter hoffentlich das Leben noch möglichst lange genießen zu können. Ein wesentlicher Bestandteil jedoch, der maßgeblich an unserer Gesundheit, unserem Aussehen, unserem Wohlbefinden und unserer Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter beteiligt ist, ist eine bedarfsgerechte, abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit vielen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Leider wird gerade eine ausgewogene Ernährung im Alltag nur allzu oft vernachlässigt. Das mag in jungen Jahren im Alter zwischen 20 Jahren bis Mitte/Ende 30 noch kaum auffallen, da in diesem Alter der Grundumsatz am höchsten ist. Allerdings verändert sich mit steigendem Lebensalter die Körperzusammensetzung wodurch der Grundumsatz nach und nach verringert wird.
Ob wir zunehmen oder nicht hängt unter anderem von dem sogenannten Grundumsatz ab und wie viele Kalorien wir täglich zu uns nehmen. Grundumsatz bedeutet, dass der Körper in völliger Ruhe, also ohne körperliche Aktivität, dennoch Kalorien, also Energie, verbraucht. Der Energiebedarf wird mit steigendem Alter immer weniger. Auch die Muskelmasse wird weniger und der Wassergehalt im Körper nimmt ab, die Fettmasse hingegen nimmt zu. Im Vergleich: Der Wassergehalt von Säuglingen beträgt ungefähr 70% des Körpergewichts. Bei Erwachsenen liegt er bei ca. 54-64% und bei älteren Menschen bei nur noch 45-50% des Körpergewichts. Um einschätzen zu können, ob das eigene Körpergewicht altersentsprechend im Rahmen liegt, oder Anlass dazu gibt, die Ernährung umzustellen, Gewicht zu reduzieren und mehr auf einen gesunden Lebensstil zu achten, gibt der Body-Mass-Index (kurz BMI) eine gute Orientierung. Tatsächlich ist mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. Da Übergewicht chronische Krankheiten begünstigen und unterschiedlichste Beschwerden hervorrufen kann, ist es wichtig, auf ein gesundes Körpergewicht zu achten und das Wohlbefinden und die Ausdauer mit Sport zu unterstützen.
Der Mensch baut ab dem 30. Lebensjahr jedes Jahr bis zu ein Prozent Muskeln ab. Dabei werden die Muskeln in Fett umgewandelt. Das bedeutet, dass man, vorausgesetzt man würde ab 30 keinen Sport mehr betreiben, bis zum 80. Lebensjahr bis zu 40% der Muskelmasse verliert. Je weniger Muskelmasse man hat, umso weniger arbeitet unser Stoffwechsel, was zur Folge hat, dass Energie langsamer verbraucht wird und man an Gewicht zunimmt. Im fortgeschrittenen Alter kann ein verringerter Stoffwechsel allerdings auch zu Appetitlosigkeit und einer Gewichtsabnahme führen. Gerade für ältere Menschen kann dadurch die Gefahr zunehmen zu stürzen und sich Knochen zu brechen, da die Gesamtverfassung ohne regelmäßige Bewegung und ausgewogene, vitaminreiche Ernährung schlechter werden kann. Zum Glück ist es prinzipiell in jedem Alter möglich, mit einem Sportprogramm zu beginnen und damit den Muskelaufbau zu unterstützen und Kraft und Ausdauer aufzubauen. Allerdings muss die Muskulatur dazu durch Krafttraining gezielt angesprochen werden, um den Abbau aufzuhalten. Dazu sind ca. 150 Minuten wöchentlich notwendig, um die Muskeln zu trainieren, damit Kraft aufgebaut werden kann. Um das Verletzungsrisiko zu minimieren, sollten sich gerade Senioren mit ihrem Hausarzt beraten, um ein geeignetes Training erstellen zu können und dieses dann gemeinsam mit einem erfahrenen Trainer umzusetzen.
Im Laufe der Zeit ändert sich nicht nur unsere Körperzusammensetzung, sondern auch die Darmaktivität. Deshalb können Verdauungsbeschwerden häufiger auftreten, wenn wir älter werden. Denn auch vor unseren Organen, wie unter anderem dem Magen, Dickdarm und Dünndarm macht der Alterungsprozess nicht halt. Bei den meisten Menschen verändert sich auch die Darmflora, was unter anderem dazu führt, dass die Anzahl guter Bakterien sinkt, „schlechte“ Bakterien sich jedoch vermehren, die wiederum Auslöser für Durchfall, Verstopfung oder Blähungen sein können. Um unsere Verdauung weiterhin stabil zu halten, ist es vor allem mit fortschreitendem Alter wichtig, ausreichend zu trinken und in den Ernährungsplan mehr Ballaststoffe, beispielsweise in Form von Vollkornprodukten, aufzunehmen. Auch Sogenannte „probiotische“ Bakterien kommen unbeschadet durch den Magen und sollen im Darm ihre Wirkung entfalten. Jahrelang hatte die Werbung versprochen, dass probiotischer Joghurt, genauer Joghurt mit probiotischen Bakterien, die Abwehrkräfte aktiviert und die Darmtätigkeit positiv beeinflusst.
Gerade in Bezug auf die Hautalterung spielt eine vitaminreiche, gesunde Ernährung eine große Rolle. Denn bei der Faltenbildung im Zuge der normalen Hautalterung spielen sowohl innere, als auch äußere Faktoren eine Rolle. Da die inneren Faktoren genetisch bedingt sind, und dazu gehört, dass die Produktion hautstraffender Substanzen nachlässt und auch die Zellerneuerung langsamer wird, haben wir keinen Einfluss auf sie. Die äußeren Faktoren können wir jedoch beeinflussen, denn hier spielen vor allem freie Radikale eine Rolle. Diese können die Haut schädigen, indem sie die Zellstrukturen zerstören, was die Hautalterung beschleunigt. Viele Lebensmittel, darunter vor allem dunkle Beeren, wie Holunder oder rote Trauben, enthalten viele sogenannte Antioxidantien, die die Faltenbildung der Haut zwar nicht stoppen, der Haut jedoch dabei helfen können, schädliche Umwelteinflüsse, wie eben diese freien Radikale, zu bekämpfen und die Elastizität der Haut zu verbessern. Viele grüne Gemüsesorten, wie Spinat, Brokkoli oder Rucola enthalten viel Vitamin-B, das kleine Entzündungen unter der Haut lindern kann und so die Hautgesundheit, sowie einen frischen Teint, fördern können. Eine richtige, ausgewogene Ernährung kann also nicht nur dabei helfen, jugendliches Aussehen länger zu bewahren, sondern ist generell sehr förderlich für unsere Gesundheit und das Wohlbefinden.